Wie das Anti-Teuerungspaket das Gesundheitssystem aushungert

Die Senkung des Unfallversicherungsbeitrages (UV-Beitrag) von 1,2 Prozent auf 1,1 Prozent (BGBl I 93/2022 Art 4 Z 2 und 3) ist nur eine Randnotiz in der Anti-Teuerungsdebatte. Dennoch hat sie schwerwiegende Folgen für den Unfallversicherungsschutz und die Krankenversicherung. Gleichzeitig mit der Senkung des UV-Beitrages wurde auch die Ausgleichszahlung der AUVA an die ÖGK für die Behandlung von Arbeitsunfällen neu geregelt (BGBl I 93/2022 Art 4 Z 4). Damit wird die Verantwortung der Arbeitgeber für die Heilbehandlung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten auf die Krankenversicherung abgewälzt. weiterlesen

Das Recht auf Leben und Gesundheit endet nicht am Arbeitsplatz!

Die ILO-Konferenz hat im Juni 2022 den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Katalog der grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit aufgenommen und die Kernarbeitsnormen erweitert. Arbeits- und Gesundheitsschutz ist damit ein Menschenrecht. Jährlich sterben weltweit immer noch rund 2,8 Millionen Menschen durch arbeitsbezogene Unfälle und Krankheiten. Durch die Pandemie ist die Bedeutung von sicheren Arbeitsbedingungen noch mehr in den Vordergrund gerückt. Nun ist es an der ILO und ihren Mitgliedsstaaten, diese Rechte umzusetzen und den Worten Taten folgen zu lassen. weiterlesen

Lok- und Kranführer:innen – wenn sich Traumberufe bei 40 °C in Luft auflösen

Für viele ist es ein Kindheitstraum: einmal als Lokführer:in einen Zug steuern oder als Kranführer:in hoch über einer Baustelle arbeiten. Ein Blick auf die Arbeitsrealität und die gesundheitlichen Belastungen bei Triebfahrzeugführer:innen und Kranführer:innen zeichnet aber ein anderes Bild. Durch die Klimakrise angeheizt, werden diese Arbeitsplätze – nur allzu oft unklimatisiert – im Sommer zu gesundheitsgefährdenden Brennpunkten. weiterlesen

Hohe Kosten durch krankmachende Arbeitsbedingungen – Beschäftigte zahlen die Zeche

Schlechte Arbeitsbedingungen machen krank – körperlich und psychisch. Die Folgen sind viel menschliches Leid für Betroffene und deren Familien, aber auch hohe Kosten für die Wirtschaft und das Gesundheits- und Sozialsystem. Nun beziffert das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFO) erstmalig – konkret für Österreich – die Kosten von arbeitsbedingten Unfällen und Erkrankungen. Methodisch knüpft die neue WIFO-Studie an ein vor Kurzem abgeschlossenes Forschungsprojekt der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (EU-OSHA) an. Spannend: Der OSHA-Ansatz deckt hier auch unsichtbare Kostenkomponenten auf, die öffentlich meist nicht oder wenig thematisiert werden. Die Studienergebnisse bestätigen die langjährigen Forderungen von Arbeiterkammern und Gewerkschaften. weiterlesen

Freie Wahl der Arbeitsunfallversicherung statt AUVA?

Die Bundesregierung hat in ihrem Arbeitsprogramm die Auflösung der AUVA erwogen, die Neos fordern sie offensiv. Da wird vorgeschlagen, die Unfallrenten durch die Pensionsversicherung zahlen zu lassen, die Prävention durch die Arbeitsinspektorate durchführen zu lassen und die Unfallspitäler und Rehabzentren an die Länder zu übergeben. Alternativ schlagen die Neos vor, statt der einheitlichen AUVA das System zu privatisieren, indem jeder Unternehmer eine Arbeitsunfallversicherung abschließt, die er sich am freien Markt aussucht. All diesen Modellen und Erwägungen liegt ein Unverständnis gegenüber dem ganzheitlichen Ansatz zugrunde, den die AUVA verfolgt. weiterlesen

Lange Arbeitszeit bringt niedrige Produktivität für Unternehmen: Kostenfaktor 12-Stunden-Tag

Überlange Arbeitszeiten führen zu Übermüdung, Erschöpfung und Unkonzentriertheit bei den ArbeitnehmerInnen. Das verringert ihre Produktivität; bei zwölf Stunden Arbeitszeit geht ihr zusätzlicher Output sogar gegen Null. Zudem steigt das Unfallrisiko ab der neunten Stunde exponentiell. Diese Nachteile der Verlängerung der Höchstarbeitszeit schlagen sich auch auf der Kostenseite der Unternehmen nieder. Dabei zeigt der internationale Vergleich: Österreich könnte sich aufgrund der hohen Produktivität eine Reduktion der Arbeitszeit leisten. Genau das bräuchte es für ein gutes Leben, bei dem Beruf und Freizeit im Einklang stehen. Eine sechste Urlaubswoche wäre ein wichtiger erster Schritt in diese Richtung. weiterlesen
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